Schon dem mythenumrankten bayerischen Märchenkönig Ludwig II. gefiel die Region Chiemgau, dass er auf der größten im See gelegenen Insel das Neue Schloss Herrenchiemsee errichtete. Heute lädt dort ein König-Ludwig-Museum lädt ein. Auf der etwas kleineren Fraueninsel wurde schon im 8. Jahrhundert eine Benediktinerinnen-Abtei errichtet. Hätte König Ludwig in der heutigen Zeit eine Radreise gewählt? Wahrscheinlich, denn Komfort, Genuss, auf Wunsch sportliche Herausforderungen und ein breites kulturelles Angebot säumen die Radwege inmitten beeindruckender Alpen- und See-Panoramen.
Viele Fernradwege führen zum Chiemsee, so der Bodensee-Königssee Radweg, die WasserRadlWege von München und Salzburg, der Salinen-Radweg aus Hallein, der Mozart-Radweg aus Salzburg oder der Benedikt-Weg, der Lebensstationen des ehemaligen Papstes tangiert.
Auf den gut ausgebauten und meist ebenen Radwegen auf dem Festland lässt es sich ideal radeln und die Landschaft genießen, immer die idyllischen Alpen im Blick und das kühlende Nass in der Nähe.
Für jede Fahrrad-Fitness findet sich am Chiemsee ein Radweg; für Beginner über regelmäßige Freizeitradler bis hin zu Sportlern, die eine besondere Herausforderung suchen. An idyllischen Orten wartet zusätzlich das passende Hotel, um den Radurlaub rundum zu genießen.
Rad und Wasser: Sportlich auf dem Chiemsee-Radweg
Eine Möglichkeit für eine sportliche Chiemsee Radreise bietet der Chiemsee-Radweg, einer der schönsten Radwege Bayerns. Auf einer Strecke von 59 Kilometern überwindet er 159 Höhenmeter, die mit nur geringen Steigungen bewältigt werden. Die Strecke führt über Feldwege, asphaltierte Radwege und Nebenstraßen und ist mit einem herkömmlichen Tourenrad oder E-Bike gut zu bewältigen. Dabei führt die Route teilweise etwas weiter weg vom direkten Ufer des Chiemsees.
Der Chiemsee-Radweg ist eine Rundtour, so dass von überall gestartet werden kann. Insgesamt neun Ortschaften mit Möglichkeiten zur Einkehr werden passiert. Neben den begeisternden Panoramastrecken locken zahlreiche Badestellen mit einer Abkühlung. Beide Richtungen des Chiemsee-Radweges sind gut ausgeschildert.
Vom Strandbad Felden geht es nördlich in Richtung Prien, vorbei an Strandbädern und einem Kletterwald. Wem das Wasser des bis zu 74 Meter tiefen Chiemsees zu kalt ist, kann sich in Prien im Prienavera-Bad entspannen, das Heimatmuseum besuchen oder von hier aus zu den Inseln per Schiff gelangen. Keinesfalls sollte eine Pause am Rastplatz auf dem Kapellenberg bei Hochstätt versäumt werden. Er bietet einen faszinierenden Ausblick auf den Chiemsee mit Alpenpanorama.
Über Breitbrunn und Gollenshausen erreichen Sie - vorbei an Wäldern und Wiesen – den Ort Seebruck. Hier fühlten sich schon die Römer wohl, ein Museum legt davon Zeugnis ab. Auf einer Insel inmitten der Seeoner Seen im nahen Naturschutzgebiet befindet sich ein Benediktinerkloster mit romanischen, gotischen und barocken Elementen. Die Klosterkirche mit restaurierten Fresken aus dem 16. Jahrhundert ist ein besonderer Höhepunkt.
Die Chiemsee Radreise auf dieser sportlichen Route führt weiter gen Süden nach Chieming, unterbrochen von wundervollen Ausblicken auf die Tiroler Ache, das Achendelta und die majestätischen Berge. In Grabenstätt warten die Johanneskirche mit sehenswerten Fresken und ein Römermuseum. Kunstinteressierte sollten in Übersee-Feldwies das Künstlerhaus Exter nicht verpassen. Die 1902 von Julius Exter gegründete Malschule erlangte europaweite Berühmtheit, indem sie avantgardistische Gleichgesinnte anzog. Farbenfrohe Bilder, darunter viele Landschaften, vom Symbolismus über Neoimpressionismus bis hin zum Expressionismus, sind heute im ehemaligen Studierzimmer und Atelier des Künstlerhauses zu besichtigen.
In Übersee/Feldwies wird eine Abkürzung parallel zur Autobahn allen empfohlen, die eine 18% Steigung am Westerbuchberg umfahren wollen. Der Chiemsee-Radweg auf der originalen Strecke mit Steigung führt vorbei am Osterbuchberg über das Chiemseemoor bis Bernau und weiter zum Ausgangspunkt in Felden.
Beeindruckende See- und Alpenpanoramen sind typisch für diese gut asphaltierte Strecke bei Radreisen Chiemsee.
Gemütlich auf dem Rundweg radeln
Der Chiemsee Rundweg führt über 58 Kilometer und ist ein kombinierter Fuß- und Radweg. Die ideal für eine Familientour geeignete Strecke direkt am Chiemsee-Ufer wird sich teilweise mit Fußgängern geteilt. Dies erfordert erhöhte Aufmerksamkeit. Der gemütliche Chiemsee Rundweg wird besonders Radlern empfohlen, die selten radeln und entspannt die idyllische Landschaft bei Bewegung im Chiemgau genießen wollen. Überwunden werden 221 Meter Höhenunterschied, die aber nur minimale Steigungen ausmachen. Auf Feldwegen, asphaltierten Radwegen und Nebenstraßen geht es vorbei an etlichen Badestellen und Einkehrmöglichkeiten rund um den Chiemsee, beeindruckende See- und Alpenpanoramen inklusive. Auch auf dem Chiemsee Rundweg besteht vielerorts die Möglichkeit, per Schiff die Inseln zu besuchen.
Tipps:
- Für E-Biker gibt es entlang der Strecke mehrere Stationen, die Akkus wieder aufzuladen oder zu wechseln.
- Die beste Reisezeit für eine Tour um den Chiemsee ist von März bis Oktober. Da die Radwege im Hochsommer stark frequentiert sein können, wird für Ruhesuchende eine Radreise im Frühling oder Herbst empfohlen.
- Im Sommer verkehrt der barrierefreie Chiemseeringlinienbus täglich mehrmals mit einem speziellen Fahrradanhänger. An 40 Orten können Sie ein- und aussteigen und Ihre Radtour dadurch bequem abkürzen.